Jugendhilfe

PFAD Fachzeitschrift 1/2023: „Geerbt oder erlernt?“

Die neue Ausgabe der PFAD Fachzeitschrift thematisiert das Zusammenspiel von geerbten und erlernten Verhaltensweisen. Die drei Fachartikel dieser Ausgabe diskutieren Erkenntnisse aus der Epigenetik, d.h. dem Zusammenspiel von Genen und Umwelt: Wie kann man die Weitergabe von Traumata über Generationen hinweg stoppen und stattdessen Widerstandskräfte wecken? Wie hilft man Kindern ein Entwicklungstrauma durch neue Erfahrungen zu überwinden? Welche systemischen und individuellen Einflussfaktoren können bei Adoptionen wirken? Darüber hinaus gibt es wieder aktuelle Meldungen, Antworten auf Leseranfragen, Rezensionen empfehlenswerter Bücher, kommentierte Urteile und aktuelle Infos aus dem PFAD Verband. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen! Inhaltsangabe und Editorial dieser Ausgabe Näheres zur PFAD Fachzeitschrift

Abschaffung der Kostenheranziehung für junge Menschen ab 01.01.2023

Die Abschaffung der Kostenheranziehung für junge Menschen im SGB VIII tritt zum 01.01.2023 in Kraft. Der Gesetzgeber sieht von der einkommensabhängigen Kostenheranziehung von jungen Menschen und Leistungsberechtigten nach § 19 SGB VIII im Rahmen der stationären und teilstationären Kinder- und Jugendhilfe ab und hebt den Tatbestand der Kostenheranziehung von Ehegatten und Lebenspartnern auf. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass junge Menschen in stationärer Unterbringung, Leistungsberechtigte nach § 19 SGB VIII sowie Ehegatten und Lebenspartner vollständig zumindest über ein selbst erzieltes Einkommen verfügen können und dieses nicht mehr durch das Jugendamt herangezogen werden kann. Zusätzlich profitieren auch junge Menschen, die eine Berufsausbildungsbeihilfe oder ein Ausbildungsgeld nach SGB III erhalten. Demnach werden die [...]

PFAD Online-Seminar “Kinder und junge Menschen mit FASD in Adoptiv- und Pflegefamilien”

Dr. Carmen Thiele wird am 20.01.2023 für unser Online-Seminar 1/2023 über "Kinder und junge Menschen mit FASD in Adoptiv- und Pflegefamilien" referieren. Das Seminar richtet sich an Pflege-/Adoptiveltern und Fachkräfte der Jugendhilfe. PFAD Mitglieder können kostenfrei teilnehmen, Nichtmitglieder zahlen 45 € Teilnahmegebühr. Anmeldeschluss ist der 09.01.2023. Nähere Informationen entnehmen Sie bitte unserem Flyer.

LWL und LVR veröffentlichen Empfehlung zur Verwandten- und Netzwerkpflege

Der Landesjugendhilfeausschuss beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat sich in seiner Sitzung am 28.11.2022 mit besonderen Pflegefamilien beschäftigt. Gemeinsam mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat das LWL-Landesjugendamt eine Empfehlung zur Verwanden- und Netzwerkpflege erarbeitet, die viele Fragen rund um diese spezielle Form der Pflegefamilien beantwortet. Der Ausschuss hat die Empfehlung als weiteren wichtigen Baustein in Sachen Kinderschutz einstimmig beschlossen. Kinder und Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, werden häufig in ihrem familiären oder familiennahen Umfeld aufgenommen und betreut. Oft kommen Kinder informell bei erwachsenen Geschwistern, Großeltern, Onkel, oder Tanten langfristig unter. Erst wenn ein solches Verwandtenpflegeverhältnis beim Jugendamt als Hilfe zur Erziehung beantragt und gewährt wird, [...]

Von |2022-12-01T17:42:50+01:001. Dezember 2022|Fachkräfte, Jugendhilfe, Nordrhein-Westfalen, Publikationen|

Neu: Orientierungshilfe zur Zusammenarbeit zwischen Jugendamt und ehrenamtlicher Vormundschaft

Dr. Miriam Fritsche, Forscherin auf dem Gebiet der Vormundschaft und Mitglied des Vorstands des Bundesforums Vormundschaft und Pflegschaft e.V. hat eine Orientierungshilfe zur Zusammenarbeit zwischen Jugendamt und ehrenamtlicher Vormundschaft erstellt. Die Entwicklung der Orientierungshilfe wurde aufwändig in einem Prozess mit einer Expert*innengruppe aus 14 Jugendämtern erarbeitet. Sie beschreibt detailliert Vorgehensweisen von Jugendämtern, die bereits eine Praxis der Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Vormund*innen entwickelt haben, berücksichtigt dabei unterschiedliche Modelle und erörtert die damit verbundenen Fragen und Thematiken. Im Anhang finden sich einige von Jugendämtern bereits entwickelte Instrumente, bspw. ein Profil eine*r ehrenamtlichen Vormund*in und eine Einverständniserklärung zum Einholen von Auskünften. Aufbauend auf der Orientierungshilfe werden in der Expert*innengruppe weitere Fragen besprochen, die [...]

Destatis: 210 000 junge Menschen wuchsen 2021 in Heimen oder Pflegefamilien auf

WIESBADEN – Im Jahr 2021 lebten in Deutschland rund 122 700 junge Menschen in einem Heim und rund 87 300 in einer Pflegefamilie. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wuchsen damit 210 000 junge Menschen im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe – zumindest vorübergehend – außerhalb der eigenen Familie auf. Das waren 6 700 weniger junge Menschen als im Vorjahr (‑3 %). Damit ist die Fallzahl das vierte Jahr in Folge gesunken. BILD 1 Insgesamt ging die Zahl der in Heimen oder Pflegefamilien untergebrachten jungen Menschen in den vier Jahren seit 2017 um 29 600 Fälle (-12 %) zurück, nachdem sie ab 2014 stark gestiegen war und 2017 mit 240 000 Fällen ihren Höchststand erreicht hatte. Diese Entwicklung [...]

Von |2023-06-04T18:27:07+02:0028. November 2022|Allgemein, Careleaver, Fachkräfte, Jugendhilfe, Pflegefamilie, Statistik|

Hilfen zur Erziehung für knapp 58 000 Kinder und Jugendliche in Sachsen im Jahr 2021

Insgesamt erhielten 57 780 Kinder und Jugendliche in Sachsen 2021 erzieherische Hilfen und Eingliederungshilfen für „seelisch behinderte junge Menschen“. Im Vergleich zu 2020 ist die Zahl um knapp 3 Prozent gestiegen. Für 26 111 junge Menschen wurden im vergangenen Jahr 23 858 diese Hilfen beendet. Am Jahresende 2021 dauerten für 31 669 Kinder und Jugendliche noch 27 455 Hilfen an. Von den in 2021 betroffenen Kindern und Jugendlichen waren 23 Prozent jünger als 6 Jahre, 69 Prozent zwischen 6 und 17 Jahren und 8 Prozent bereits volljährig. Sachsenweit haben 8 Prozent aller jungen Menschen unter 18 Jahren im Jahr 2021 eine Hilfe zur Erziehung in Anspruch genommen. Hauptgründe für die [...]

Von |2023-11-21T17:59:29+01:0023. November 2022|Fachkräfte, Jugendhilfe, Sachsen, Statistik|

Berlin: Neue Grundqualifizierung für Pflegeeltern ist gestartet

Interessent*innen, die ein Pflegekind in ihre Familie aufnehmen möchten, werden auf diese Aufgabe gut vorbereitet. Hierzu gehört neben den Informationsveranstaltungen und einem Vorbereitungsseminar auch eine Qualifizierung für Pflegeeltern. Im September 2022 sind die ersten Qualifizierungen nach einem neuen Rahmenplan für die Grundqualifikation von Pflegeeltern gestartet. Dieser Rahmenplan wurde von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (SenBJF) und dem Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB) entwickelt. Mit ihm werden die Standards zur Grundqualifikation der Vollzeitpflege festgelegt. Mit dem neuen Rahmenplan wurden auch die finanziellen Mittel für die Grundqualifizierung aufgestockt, sodass Interessierte ohne lange Wartezeit die Qualifizierung beginnen können. Bei vorhandenen Qualifizierungskapazitäten ist der Beginn bereits während des Überprüfungsprozesses möglich. Der Gesamtumfang der [...]

Von |2023-08-11T10:17:00+02:0015. November 2022|Berlin, Bewerber, Fortbildung, Jugendhilfe, Pflegefamilie|

Gesetzentwurf zur Abschaffung der Kostenheranziehung berücksichtigt nun auch geförderte Ausbildungen

Der Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat heute dem Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Abschaffung der Kostenheranziehung bei jungen Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe mit den Stimmen aller Fraktionen des Bundestages zugestimmt! Auch der Einwand von PFAD und anderen Organisationen, dass die Jugendlichen in geförderten Ausbildungen dabei nicht berücksichtigt und somit benachteiligt würden, wurde gehört! Durch einen Änderungsantrag der Koalitionsfraktionen muss nun auch das Einkommen, das junge Menschen in Pflegefamilien durch die Berufsausbildungsbeihilfe ("Ausbildungsgeld") erzielen, nicht mehr vollständig an das Jugendamt abgegeben werden. Künftig sollen sie einen Teil ihres Einkommens behalten dürfen. Übermorgen entscheidet der Bundestag in zweiter und dritter Lesung über die Beschlussempfehlung des Ausschusses. Danach muss [...]

Jugendhilfe in Schleswig-Holstein: Zahl der Pflegekinder geringfügig zurückgegangen

3 210 junge Menschen waren Ende 2021 in Schleswig-Holstein bei Pflegeeltern in Vollzeitbe­treuung untergebracht. Das sind geringfügig weniger (0,7 Prozent) als ein Jahr zuvor, so das Statistikamt Nord. Von den Pflegekindern waren 21 Prozent jünger als sechs Jahre. Der Anteil der Sechs- bis unter Zwölfjährigen belief sich auf 37 Prozent, genau wie der Anteil der Zwölf- bis unter 18‑Jäh­rigen. Volljährig waren fünf Prozent. 17 Prozent der betroffenen Kinder, Jugendlichen und jungen Volljährigen hatten einen Migra­tionshintergrund. Im Durchschnitt befanden sich die Betroffenen am Jahresende 2021 bereits gut fünfeinhalb Jahre (67 Monate) in einer Pflegefamilie. Hinweise: Erfasst wurden Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die im Rahmen der Jugendhilfe bei Pflegeeltern untergebracht worden [...]

Von |2022-11-08T18:07:51+01:0026. Oktober 2022|Jugendhilfe, Pflegefamilie, Schleswig-Holstein, Statistik|
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